Persönliche
Beratung

Vegane Futon

Im Grunde ist das ursprüngliche Futon aus Japan per se vegan. Unsere heutigen, modernen, Europäischen Futons enthalten zwar einige weitere Materialien, darunter Rosshaar und vor allem Schurwolle, doch im Prinzip kann man auf diese auch verzichten und damit sein Futon vegan gestalten. Bei Futonwerk kann man jedes Futon in veganer Variation bestellen. Dennoch möchten wir zwei Aspekte erläutern.

Zunächst die Festigkeit: Das Rosshaar durch Kokosfaser zu ersetzen ist funktional einerlei, weil die Kokosfaser die Aufgaben der Stabilisierung wie der Klimatisierung ebenso gut erledigt wie das Roßhaar, die Klimatisierung vielleicht noch besser. Allerdings wird das jeweilige Futon etwas bis deutlich fester mit Kokos, weil die Faser stärker und spröder ist als das Haar. Bei sehr dünnen Shiatsu-Matten wirkt es sich sehr deutlich aus, bei sehr starken Futons kaum bis gar nicht. Im DW 5.1 oder DW 6.0 wird man den Unterschied eher nicht spüren, im Zen R2+3 oder DX 2 sehr deutlich, im starken DX 5 allerdings auch eher deutlich, weil die Relation von 3cm Latexplatten und 1,5cm Kokosfaser spürbar ist. Im Großen und Ganzen ist der Austausch von Roßhaar gegen Kokosfaser eine problemlose Angelegenheit.

Klima und Hygiene: Die Schurwolle dagegen ist nicht so einfach ersetzbar. Zwar legen wir Baumwolle bzw. Biobaumwolle statt der Merino-Wolle hinein, könnten ebenso Hanf oder Flachsfasern nehmen, doch ein wirklicher Ersatz für die Schurwolle sind sie allesamt nicht. Die schönen, kräftigen, gekräuselten Fasern der Wolle sind nicht nur dauerhaft formstabil, sie haben eine lipide Oberfläche, umhüllt von Lanolin, dem Wollwachs. Diesen waschen wir zwar zu 99% heraus, doch das verbleibende Lanolin schützt die Faser, das Vließ, das Futon vor Feuchte und Bakterienbildung, hält es also hygiensch und klimatisch immer auf schönem Niveau. Die Baumwolle dagegen hat keinerlei Feuchteschutz und wird deshalb zäh und fest mit der Zeit und wird im Liegekomfort nach ein paar Jahren deutlich zurück bleiben hinter der Wolle. Hanf und Flachs sind von vornherein fester, zwar etwas hygienischer aber auch teuer, bringen letztlich auch nicht den Ausgleich. Da unsere Wolle aber immer in Alpenland-Qualität ist, also von hiesigen, vorwiegend österreichischen Schäfern kommt, nicht aus Großfarmen in Übersee, mit gruseligen Bedingungen, sollten diejenigen, die dem veganen Leben zugewandt sind, insbesondere in der Nahrung, aber z. B. Lederschuhe tragen oder ihre Lebensmittel im Supermarkt kaufen, diese anständig gewonnene Schafschurwolle im Futon lassen.

100% vegan: Letztlich möchten wir den Veganern, die vollständig vegan leben und die sich über alle Produktionsprozesse bewusst sind, die tierische Bestandteile haben (wie z. B. beim Kaffee - Bienenwachs/Schellack oder Rotwein - Gelatine, …) fairer Weise sagen, dass unsere veganen Futons nicht geprüft sind und deshalb nur der ‘veganen Einstiegsklasse’ zugehören. Wir wissen es (noch) nicht, ob alle einzelnen Bestandteile rein sind. Wir sind ein kleines Team und arbeiten uns Stück für Stück durch solche Prozesse, denn mit einer einfachen Anfrage beim Vorlieferanten ist es zumeist nicht getan, weil diese es zumeist selber nicht genau wissen.

Wenn die vegane Bewegung sich weiter durchsetzt, wird sich solches Wissen breiter werden, was wiederum auf jeden Fall einen guten Beitrag zum gesellschaftlichen Bewusstsein leistet.